Wieso steht eigentlich mein Blog unter der Überschrift „BEWEGEN“? Und was hat es mit den so unterschiedlich gestalteten Buchstaben auf sich?
Das ist eine Geschichte, die ich gern erzählen möchte. Vorher muß ich für diese Entstehungsgeschichte jedoch etwas ausholen:
2011 habe ich die Ausbildung als Systemischer Coach und Veränderungsmanager in Köln bei Almut Probst und Christiane Windhausen absolviert. Während dieser Ausbildung sammelte ich ergänzend zu meiner langjährigen Führungserfahrung wertvolles Coaching Wissen. Das Einzigartige in diesem Jahr war jedoch, daß ich auch auf persönlicher Ebene durch diese Ausbildungszeit begleitet und gecoached wurde.
Ebenso wie in der Führung von Mitarbeitern geht es beim Coaching zuallererst um effektive Selbstführung. Und so hatte ich es zwar vorhergesehen, dennoch traf es mich nachhaltig – die eine oder andere schmerzhafte Kollision mit den verschlossenen Türen meiner eigenen Begrenzungen, denen ich während der unterschiedlichen Ausbildungs Module begegnete. Meinem Coach Birgit-Rita Reifferscheidt verdanke ich es, daß ich nicht nur „unbeschadet“ sondern vielmehr sehr gestärkt und mit völlig neuen Einsichten aus diesen Wachstums-Krisen hervorgehen konnte.
Birgit-Rita Reifferscheidt ist eine langjährige Wegbegleiterin. Sie hat mich bereits viele Jahre in unterschiedlichsten Veränderungsprozessen sowohl im beruflichen wie im privaten Kontext unterstützt. Ich vertraue ihr zutiefst. Dank ihrer externen Supervision und ihrem Coaching habe ich meine eigene Coaching Ausbildung parallel auf gleich auf zwei Ebenen durchlaufen. Ihre Unterstützung hat es mir ermöglicht, meinen Blick auch mal weit über die verschmierten Gläser meiner alten Identitäts-Vorstellungen schweifen zu lassen und die Kraft all meiner Potentiale erahnen zu können. Sie war für mich in dem Jahr der Ausbildung eine kraftvolle Potential-Entfalterin und hat mich immer wieder außerhalb meiner Vorstellungen gelockt und mir damit völlig neue Handlungsspielräume eröffnet.
So – dies zur Vorgeschichte – nun jedoch geht es um die Entstehung meiner Buchstaben:
Als es nun um die bevorstehende Abschlußarbeit für die Ausbildung ging, stand ich völlig ratlos und ohne jegliche Idee da. So gänzlich inspirationslos ist es nicht überraschend, daß auch meine Lust zu dieser Präsentation absolut im Keller war. Ich hatte keine Ahnung, worüber ich referieren sollte geschweige denn eine klare Vorstellung über mein persönliches Coaching Profil, um das es schließlich in der Abschlußpräsentation gehen sollte.
Zum Glück hatte ich die Begleitung von Birgit-Rita, die mir zu meiner Überraschung ein Wort-Geschenk machte: Ein Findling vom Kölner Rheinufer, bezeichnender Weise in der Form eines Schuhs, auf den sie mit plastischen Buchstaben „bewegen“ geschrieben hatte.
Genau um dieses Wort gings. „Mach doch mal – ich habe da eine Idee. Gestalte mal dieses Wort:
b-e-w-e-g-e-n.“ Ich hatte in diesem Moment nicht die geringste Vorstellung, wie mich das wohl in meiner Abschlußpräsentation unterstützen könnte, geschweige denn, was das wohl damit zu tun haben sollte? Was ich jedoch hatte, war uneingeschränktes Vertrauen, ihrer Einladung zu folgen.
Ich bekam von ihr 7 weiße Buchstaben, die ich gestalten sollte. Und nun bin ich bei meinem eigentlichen Thema, denn: Der Weg dorthin war mehr als spannend und bereits an sich voller neuer Erfahrungen:
Es ist schon erstaunlich, zu erkennen daß mein Kopf allein mich bei dieser vermeintlich so leichten Aufgabe schnurstracks in eine Sackgasse geführt hätte. So habe ich nämlich begonnen.
Mein Wort-Geschenk hat erstmal großes Staunen und zugleich eine enorme Portion Begeisterung in mir freigesetzt. BEWEGEN – in der Tat – das fühlte sich für mich absolut stimmig an. Und so marschierte ich zielsicher los … mit mehr als 20 Jahren Marketing Erfahrung im Rücken sollte die Gestaltung doch ein Leichtes für mich sein…. dachte ich…
Ich startete unmittelbar – und das auf bekannten Pfaden. Ich erstellte ein Mindmap und sammelte zu jedem Buchstaben all meine Gedanken und Ideen, für was dieser Buchstabe für mich stehen könnte. Und ohne daß es mir anfangs bewußt war, schwand mit jedem weiteren Nachdenken mein Reservoir an Begeisterung. Mehr und mehr Gründe hielten mich davon ab endlich loszulegen. Kein geeigneter Platz, um mich kreativ auszubreiten, noch nicht genau die Idee, was ich denn jetzt tatsächlich pro Buchstabe ausdrücken möchte, zu wenig Zeit am Stück um mich voll einzulassen, nicht das richtige Material, und und und … Es gab so viele gute Gründe und Erklärungen. Mein Buchstaben-Geschenk drohte unter den Angriffen meines Verstandes zu zerbröseln und sich in Lustlosigkeit aufzulösen.
Erst die konsequente „Ansage“ von Birgit-Rita, jetzt endlich einfach loszulegen und das vor allem ohne Absicht und Anspruch, diese Aufgabe besonders gut zu lösen, hat meine Begeisterungssensoren wieder erweckt. Mein stets präsenter Kopf brauchte immer wieder ihren massiven Zuspruch, um sich endlich zurücknehmen zu können und das Feld mal ausschließlich der schöpferischen Kraft meiner Hände zu überlassen.
Es war mein unerschütterliches Vertrauen in die Erfahrung von Birgit-Rita als Wegbereiter, ich spürte ganz deutlich, daß ich ihr auf neue Pfade folgen kann. Dieses Vertrauen gepaart mit ihren passenden Erklärungen für meinen Verstand brauchte ich, um meine Lust aufs Gestalten wieder ins Sprudeln zu bringen. Und zwar ganz ohne ein „Wollen“ und vor allem ohne Anspruch auf besondere Leistung. Einfach loslegen:
– Mich ganz auf den Prozess des Gestaltens, die Freude und Begeisterung darin einzulassen.
– Die Kreativität durch meine Hände fließen zu lassen und
– ganz darauf zu vertrauen, daß sich daraus ein Ergebnis formiert, ohne daß mein Kopf erstmal etwas dazu tun muß – das hat mich begeistert!
Von Birgit-Rita zu hören, daß ich auf diese Weise mein Eigenes zum Vorschein bringe – völlig pur und unbeeinträchtigt durch das, was sich mein Verstand dazu überlegt, hat meine ganze Neugierde geweckt. Es war wie ein völlig neuer Blick auf Potentiale, der sich unverfälscht durch meine Hände zeigen konnten. Und das auch noch mit Spaß und ohne Anstrengung! Selten hat mich in den letzten Jahren eine Aufgabe so begeistert. Das Ergebnis, was aus meinen Händen entstanden ist, war sehr viel größer als alles, was ich mir mit der Kraft meines Verstandes hätte erarbeiten können.
Inzwischen bewegt mich mein „BEWEGEN“ auf unterschiedlichste Art. Es ziert die Überschrift dieses Blogs. Es spielt eine wichtige Rolle im „Kreativen Wir“ und führt mich dort in völlig neue Formen des miteinander arbeitens. Es hat meine Leidenschaft fürs Schreiben neu entfacht, mich wieder „kreativ aktiviert“ und natürlich hat es mir auch den roten Faden für meine gelungene Abschlußpräsentation geschenkt.
Was mich bei der Gestaltung der einzelnen Buchstaben inspiriert und bewegt hat und welche Bedeutung sie für mich haben darüber erzähle ich in den kommenden Beiträgen.
Ich sitze vor dem Bildschirm mit offenem Mund. Ich fühle eine Mischung aus großem Staunen und tiefer Dankbarkeit für dein vorbehaltloses Vertrauen. Deine Erfahrung wird vielen Menschen Mut machen, sich mal auf etwas einzulassen, was einfach nur begeistert. Sich ihrem Begeisrterungsnerv hinzugeben und eine Reise zu wagen, die sie außerhalb ihrer Vorstellungen führt. Ich freue mich schon auf die nächsten Geschichten.
Wow – was für einen Geschichte. Ich kann so deutlich spüren, dass es die Anderen braucht, um uns ausserhalb unserer Vorstellung zu führen. Ohne ihre Impulse und ihre hartnäckigen Erinnerungen rutschen wir immer wieder in unsere alten Verhaltensweisen ab. Und das Gute ist: Gemeinsam macht es gleich viel mehr Spass, und die Begeisterung wächst…
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