Burn-on! Dem Ruf der Fülle folgen


In diesem Artikel geht es um die Entstehungsgeschichte eines weiteren Buchstabens Auch dieses Mal hat mir der kreative Ausdruck wertvolle Einsichten geschenkt.

N wenig Rand

Es war meine Liebe zum Meer und seine enorme Spannbreite, die mich in der Gestaltung inspiriert hat. Ich liebe die unzähligen Facetten des Meeres.
Das spielerisch, transparent Leichte ebenso wie die unergründliche Tiefe.
 Mal ist das Wasser glatt, mal stürmt es und die Wellen türmen sich auf.
 Mal plätschert und knistert die Wasseroberfläche, mal hört man kraftvolle Tosen der stürmischen See.

Und ich – ich finde mich plötzlich als bunter Fisch, der sich flüssig durch all diese Vielfalt durchbewegt, in meinem Buchstaben-Meer wider.

Die Auswertung hat mir eine neue Sichtweise auf mich verdeutlicht. Ich selbst bin in dieser Vielseitigkeit beheimatet und möchte in Zukunft meine volle Bandbreite spielen. Dabei schöpfe ich aus der Kraft der Wechsel.

Das hört sich ja erstmal toll an. In der Fülle beheimatet zu sein, ist sicherlich ein Geschenk. Es kann jedoch auch Leid bedeuten. Denn um mir dieser Fülle bewußt zu werden, bedurfte es erstmal einer echten Krise. Eine vom Körper verordnete Auszeit hat von einem auf den anderen Tag alle meine Funktions-Sicherungen durchbrennen lassen: Burnout. Von innerer Fülle war zu dem Zeitpunkt überhaupt nichts zu spüren – ganz im Gegenteil – ich war mit schmerzhafter Leere konfrontiert.

Erst in der Unterstützung von Profis, denen ich mich anvertraut habe, konnte ich einen Blick auf die Möglichkeiten, die in dieser Krise liegen, erhalten. Ich brauchte erstmal Menschen, die mir beibringen, daß ich eigentlich an ungelebter Fülle erkrankt bin.

Zwanzig Jahre lang habe ich mich größtenteils durch meine berufliche Tätigkeit definiert. Ich war mit voller Begeisterung und viel Leidenschaft dabei, habe jedoch vorwiegend auf meinen starken Funktionsteil gesetzt. Verantwortungsbewusst, umsetzungsstark, strukturiert und sehr gefällig. Alles gern gesehene Eigenschaften, vor allem in der Führung. Dabei kamen allerdings andere Seiten, wie z.B. meine Kreativität, die Freude am Ausdruck, das Naturbezogene oder das Unkonventionelle vollkommen zu kurz. Erst ein Burnout hat mich genötigt, den vertrauten Funktionsmodus zu verlassen und nach Wegen zu suchen, mein inneres Feuer wieder brennen zu lassen. Burn-on statt Burn-out!

Dies sind 3 der zahlreichen neuen Sichtweisen, die ich meiner Krise verdanke:

  • Es ist ein großer Unterschied, ob ich Burnout als Überforderung ansehe oder als inneren Ruf ungelebter Fülle.
    Ich habe letzteres als Anreiz und Mutmacher für meinen neuen Weg gewählt.
  • es braucht Vertrauen und die Unterstützung von Anderen, um ungelebte Potentiale bergen zu können und sich auf unbekanntes Terrain zu wagen
  • um in meine eigene Fülle zu kommen und mich auf Unbekanntes einlassen zu können, brauche ich die Konsequenz und den Mut, auf bisher Vertrautes und Sicheres zu verzichten

Mir ist klar, daß mir das Leben ein besonders Geschenk gemacht und das möchte ich nutzen. Meine Vielseitigkeit dabei einfließen zu lassen, ist mir ein Herzensanliegen. Ich bin dankbar, wenn ich mir diesen neuen Weg in einem Netzwerk von Menschen bahnen kann, die auf einem ähnlichen Weg sind und freue mich sehr über Austausch. Gemeinsam ist es sehr viel leichter!