Das ist schon spannend! Nachdem das „Höher Schneller-Weiter-Prinzip“ vor allem in den letzten 20 Jahren zunehmend vorangepeitscht wurde und die Arbeitsgesellschaft sich dank vielfältigster technischer Errungenschaften an den Rand der Ermüdung hetzt, stellt sich immer deutlicher heraus, daß wir uns mit den klassischen Vorstellungen über die Leistungsgesellschaft langsam jedoch stetig auf das Ende einer Sackgasse zubewegen.
Mobile Technologien, die uns das Arbeiten erleichtern und einen flexibleren Aktionsradius bieten sollten, mutieren zu lästigen Dämonen, vor denen wir uns zunehmend gern abschotten wollen.
Ausgeklügelte Boni, Innovations-Anreize und andere Incentive-Systeme entpuppen sich sogar als Leistungs-Verhinderer.
Kurzum – wir sind eben doch nicht so einfach zu manipulieren, wie gedacht und das hat direkte Konsequenzen auf die Anforderung an Führung.
Dieser kurzweilige Film bringt komplexe Hintergründe sehr greifbar aufs Papier:
Ich mußte da spontan an eine eigene Erfahrung denken, als sich alle vorhandenen mobilen Arbeitsmöglichkeiten wie Smartphone, Skype, Laptop und Co zu meiner großen Enttäuschung als Einbahnstraße herausstellten. Außerhalb des Büros am Wochenende oder im Urlaub dank ihnen zu arbeiten war gern gesehen. Die Flexibilität andererseits auch während der Arbeitszeit zu nutzen, um z.B. situationsbedingt mal von zuhause arbeiten zu können, das war nicht erwünscht. Bei aller Flexibilität überwog Präsenzpflicht und der Bedarf nach Kontrolle.
Für mich ist das Führung von Gestern.
Zukunftswirksame Führung braucht neue Kompetenzen, um die 3 im Film gezeigten „magischen“ Faktoren für Leistungsbereitschaft und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu ermöglichen.
– Selbstbestimmung statt starrer Vorgaben und Kontrolle
– Ausbau der Fähigkeiten/Können statt in festgefahrenen Strukturen zu stecken
– einen sinnvollen Beitrag leisten statt ausschließliche Profitorientierung
Dazu braucht es eine Fähigkeit, die jede Führungskraft entwickeln muß: Vertrauen in den Menschen.
Erst Vertrauen und das Bewusstsein für die „weichen Faktoren“ im Unternehmen werden entscheiden, ob Kreativität und Freude die zunehmende Erschöpfung und Unlust am Arbeitsplatz wieder vertreiben können. Um dort hinzukommen, wird Selbstführung zu einer Kernkompetenz für wirksame Führung.
Wie ausschlaggebend die innere Haltung der Führungskraft ist und weshalb ihre Selbstführungskompetenzen zunehmend wichtiger werden, beschreibt auch dieses Interview mit Erkenntnissen aus der Neurobiologie.
Was brauchen Sie, um hochmotiviert arbeiten zu können?